Praxisanleitung
Problemstellung - Praxisanleitende (PA) müssen sich täglich berufstypischen Problemen stellen
Fehlende Flexibilität/ Kreativität (nur eine Variante der Anleitungsform/ fehlendes pädago-gisches Wissen):
Die PA hat das Problem, dass sie ihre Anleitungen nur so gut gestalten kann, wie es ihr das vorhandene pädagogische Fachwissen erlaubt. Das führt nicht selten zu einer geringen Varianz in den Möglichkeiten der Lernraumgestaltung.
Fehlende Dokumentation (nur Pflichtanteile):
Da die PA keinen direkten Vorteil oder Nutzen in der Dokumentation der Gespräche und Anleitungen sieht, bleibt dies oft unerledigt und auf das Nötigste reduziert. Die Auszubil-denden können somit die Lernerfolge und die zu verbessernden Lernbereiche nicht in die kommenden Lerneinsätze mitnehmen.
Fehlende Vor- und Nachbereitung (keine adäquate Umgebung oder Raumgestaltung für erfolgreiches Lehren/ Lernen):
Aufgrund der routinemäßigen Verdichtung pflegerischer Arbeit sind die für erfolgreiches Lernen notwendigen Überlegungen in der Vor- und Nachbereitungsphase auf ein Minimum reduziert, was letztlich den Lernerfolg mindert.
Eingeschränkte Akzeptanz gegenüber Neuartigem:
So wie sie es in Ihrer Ausbildung bereits gesehen hat, übernimmt auch die PA aufgrund der verdichteten Arbeitsumwelt Veränderungen und Neuerungen mit solch einer großen Skepsis auf, dass als erste Reaktion eine Abwehr gegenüber jeder Veränderung entsteht. Diese Abwehr tritt reflexartig auf und ist unreflektiert und meist unbegründet.
Selbstproduzierter Stress → Selbstorganisation:
Die PA organisiert sich selbst unzulänglich, was eher mehr Zeit und Ressourcen kostet als notwendig ist. Eine Reflexion dieser Handlungen findet nicht oder nur sehr selten statt. Die Auswirkungen dieses Phänomens sind immer ein Stressor für Pflegefachkräfte, so auch für die PA. Als Nebenprodukt überträgt sich diese Fehlorganisation ebenfalls auf die Aus-zubildenden, welche durch Nachahmen lernen und dies übernehmen.
Vorurteilsbehaftete Leistungsbeurteilung → „confirmation bias, Hawthorne Effekt, etc.“:
Lücken in der pädagogischen Bildung führen zum Phänomen, dass die Leistungen der Auszubildenden bereits vorurteilsbehaftet sind. Eine möglichst objektive Leistungsbeurtei-lung ist somit nur schwer herzustellen. Die PA selbst schafft es meist nicht, diesen und an-dere Fehler zu (er)kennen.
Forengeleiteter Austausch und Fortschritt durch Best Practice findet nicht statt → verbaler Frustrationsaustausch
Der durch die bereits beschriebenen Fehler und Missstände aufgebaute Frust kann nicht besprochen, behoben oder aufgearbeitet werden, weil es keinen adäquaten Austausch gibt. Ein Reflektieren der eigenen Position und der Erlebnisse unter Gleichgesinnten oder unter Supervision finden nicht statt, sodass sich der Frust weiter aufbaut und die Über-nahme von weiterer Verantwortung negiert wird.
Vorteile unserer Seminare - Vermittelte Fähigkeiten und Fertigkeiten, damit die Aufgaben der Praxisanleitung (PA) lern-freundlich gestaltet werden können
Organisation:
Die PA geht stets mit allen zu bedenkenden organisatorischen Mitteln in Gespräche und Anleitungen, sodass hierfür keine Unterbrechungen des Lernprozesses in Kauf genommen werden und systematisch geführte Gespräche erfolgen.
Zeit für Praxisanleitung einfordern können/ Argumentieren:
Luisa hat in ihrer Funktion als Praxisanleitung nicht nur Rückendeckung von ihrer Vorge-setzten Teamleitung/ Wohnbereichsleitung, sondern auch die notwendige Haltung, um vom Pflegeteam die Unterstützung für die Ausbildung der „Kolleginnen von morgen“ einfordern zu können.
Anwendung didaktischer/ pädagogischer Grundprinzipien:
Gestaltung von Lernräumen und Beziehungen aller Art:
„energiegeladen“, freudig, neugierig, aufgeschlossen:
nimmt neue Informationen/ Standards/ Leitlinien an und übernimmt dies für die Arbeit und die Anleitungen → Wissenstransfer bzw. state-of-the-art:
Erklärung der Haltung mancher Kolleginnen, sodass Einordnung in den korrekten Kontext möglich ist (Frustration nicht als Haltung übernehmen, sondern Verstehen und Umgang ermöglichen):
„Leuchtfeuer“ für andere Kolleginnen, die Weiterbildung zur Praxisanleitung zu absolvieren und die Kolleginnen von morgen auszubilden UND
„Leuchttürme“, welche die Azubis dazu bewegen, im Unternehmen zu bleiben:
„Leuchttürme“, welche die Azubis dazu bewegen, im Unternehmen zu bleiben:
Vernetzung, intern und externen UND
Austausch und Nutzung von vorhandenen Instrumenten (z.B. Ausbildungshandbuch):
Austausch und Nutzung von vorhandenen Instrumenten (z.B. Ausbildungshandbuch):